Das Elend der Kritik

Das Elend der Kritik wirft die Frage nach dem Verhältnis von Politik und Kunst neu auf und beantwortet sie durchaus ausgefallen: Die politische Perspektive wird dem künstlerischen Schaffen nicht als ein Attribut angeheftet und dabei als ein auswechselbares Sujet verstanden. Stattdessen zielt die herrschaftskritische Auseinandersetzung der ,ufo-Universität‘ auf praktische Umsetzung, die unter anderem auch künstlerische Mittel nutzt. Das Vorhaben der ,ufo-Universität‘, die künstlerische Praxis zu repolitisieren, ist keine Rhetorik, kein abgeklärt-ironischer Kommentar zur Welt, keine selbstgenügsame Geste künstlerischer Autonomie und keine nützliche Integrationsmaschine, sie ist politische Kritik.

Diese kollektive Anstrengung, deren Bewältigung, sowie Hindernisse und Resultate in Form von künstlerischen und agitativen Interventionen, von Themenabenden und Rundfunkformaten werden in Das Elend der Kritik präsentiert. Ergänzt und vervollständigt wird die Publikation durch theoretische Beiträge, die sich kritisch mit der Frage nach Selbstorganisation und Wissensproduktion im Feld der Kunst auseinandersetzen. Bisher fehlt eine Auseinandersetzung, die die allzu wohlwollenden theoretischen Befunde radikal hinterfragt und auf ihr kritisches Potenzial hin überprüft, in beiden Diskursen. Die Texte des ,ufo-Universität‘-Autorenkollektivs wollen diesen Anspruch einlösen.

Damit dokumentiert dieses Buch mehr als 20 Jahre nach der Wende und mitten in der Finanz- und Eurostaaten-Krise, wie man sich mit gleichermaßen lokalen wie globalen Problemlagen auseinander und zur Wehr gesetzt hat – ein Versuch selbstorganisierter, herrschaftskritischer Theorie und Praxis im Feld der Kunst.

Teil 2 dieser Publikation mit weiteren Kunstprojekten und umfangreichen Transkripten aus dem Begleitprogramm der ,ufo-Universität‘ erhalten Sie als kostenlosen Download.

 

 

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