A Semi-Spiritual Thing

Was haben der perfekte Frauenkörper, der 'Everhard Cock' und der Heilige Geist, eine paradiesische Palmenlandschaft und die Mutter Gottes gemeinsam? Sie kommen alle in einer Welt jenseits unserer alltäglichen, materiellen Existenz und ihrer linearen Zeit vor. Sie erzählen von Wünschen und Sehnsüchten, aber auch von Angst und Schrecken. Diese Szenarien exisitieren in der Phantasie, in Mythen, in der Religion und im Internet. Davon handeln auch die Arbeiten von Theresa Frölich, deren Bildwelten mediale Bilder wiederverwerten, besonders solche aus dem virtuellen Second Life.

Theresa Frölich arbeitet räumlich. Selbst wenn sie nur Bilder an die Wand hängt, greifen diese in den Raum ein. Ihre Technik ist eine der ältesten Kulturtechniken: Fäden spannen und sticken. Wie sich die Fäden im Bild, im Raum spannen, so stellt Frölich bei vielen ihrer Arbeiten auch Verbindungen zu anderen Disziplinen, Künstler·innen und Theoretikern her. Wie sie an gefundene Bilder anknüpft, seien es Medienbilder, Filme oder Kunstwerke, so collagiert sie auch wissenschaftliche Erkenntnisse assoziativ in ihre Arbeiten und knüpft dabei Netzwerke zwischen verschiedenen Disziplinen, die sich bildlich in den Fädenstrukturen wieder finden.

A Semi-Spiritual Thing wurde herausgegeben von Hildegund Amanshauser; mit Texten von Verena Kuni und John Hartle